Eine Tasse duftender Filter-Kaffee ist für mich der größte Genuss. Von Hand gebrühter Filterkaffee ist schnell zubereitet und schmeckt einfach fantastisch. Harmonisch, fruchtig und lecker aromatisch – Kaffeegeschmack ist so vielfältig wie unsere Geschmäcker. Für eine Tasse aromatischen Filterkaffee ist ein hervorragender Papierfilter unentbehrlich.
Die Kaffee-Filtertüte übernimmt die wichtigste Aufgabe in der Kaffeezubereitung. Auch wenn der Handfilter in perfekter Weise die Tasse befüllt, dabei der Papierfilter aber schlechte Arbeit leistet, ist das ganze Ergebnis nicht zufriedenstellend. In dem Artikel „Test Kaffeefilter-Tüten von Hario, Melitta & Chemex“ habe ich vor einiger Zeit meine Erfahrung mit einigen Filtertüten beschrieben.
Seit einiger Zeit gibt es zwei Filtertüten-Modelle von Hario. Die ursprüngliche Version aus Japan und der EU Papierfilter „Made in Holland“. Diese weiße Kaffee-Filtertüte ist ebenfalls mit Sauerstoff gebleicht, wird in den Niederlanden aus Rohstoffen der EU hergestellt. Der erste Vorteil liegt auf der Hand, kurze Transportwege. Was sich positiv auf die Umwelt und wohl auch auf den Preis auswirkt. Für den Kaffeegeniesser stellen sich aber ein paar Fragen: Gibt es aber Unterschiede bei den Filtern? Wie ist die Verarbeitung? Der Geruch? Schmeckt der Kaffee unterschiedlich aus den beiden Kaffee-Filtern? Oder sind sie in allem identisch?
Vorgehensweise Kaffeefilter Test
Schmeckt der Kaffee unterschiedlich aus den beiden Kaffee-Filtern? Oder sind sie identisch?
Als Erstes habe ich die beiden Filtertüten im Hario Porzellan-Handfilter mit heißem Wasser gespült um den Geruch und Geschmack im "Spül"-Wasser zu bewerten. Anschliessend habe ich sie ein zweites Mal gespült um zu sehen, was nach der ersten Spülung übrig geblieben ist. Für den Kaffee-Test habe ich fabrikneue Filter genommen und sie einmal heiß ausgespült. In der täglichen Zubereitung spüle ich die Papierfilter auch nur einmal aus. Für einen genauen Vergleich, wurde der mittelfein gemahlene Soul of Coffee Wild Forest Wildkaffee mit gleich temperiertem Wasser aufgegossen. Jetzt untersuche ich die Durchlaufzeit, den Geruch und den Geschmack des Kaffees in der Tasse.
Kaffeefilter im Test
- Hario Kaffeefilter Japan Version
- Hario Kaffeefilter EU Version
Vorab. Unterscheidet sich das Papier optisch?
Ja. Das Papier der beiden Kaffee-Filtertüten sieht unterschiedlich aus und fühlt sich auch unterschiedlich an. Es macht den Eindruck, als wäre das Papier der Eu-Version härter und dichter. Den optischen Unterschied könnt ihr auf dem Foto sehen.
Wie riechen die Kaffeefilter?
- Hario Papierfilter Japan Version
Hat einen leicht süßlich cremigen, etwas grasigen Geruch - Hario Papierfilter EU Version
Riecht fast neutral, sehr leicht nach Papier
Test 1. Wie riecht und schmeckt das Wasser nach dem ersten Spülen?
- Hario Kaffee-Filter Japan Version
Der leicht süßlich cremige, grasige Geruch verstärkt sich deutlich in der heißen Tasse. - Hario Kaffee-Filter EU Version
Riecht neutral. Kaum Papiergeschmack. Das Wasser hat minimal mehr Fülle.
Test 2. Nach dem zweiten Spülen.
- Hario Filterpapier Japan Version
Der süßlich cremige, grasige Geruch ist immer noch leicht wahrnehmbar. Doch nicht mehr so stark wie bei der ersten Spülung. Das Wasser ist klar. - Hario Filterpapier EU Version
Riecht sauber. Das Wasser ist klar.
Test 3. Filterkaffee Aufguss. Hier verwende ich einen neuen Kaffeefilter, den ich nur einmal gespült habe.
- Hario Papierfilter Japan Version
Der süßlich cremige, grasige Geruch landet im Kaffee. Ich kann es riechen und schmecken. Allerdings nur minimal. Der Kaffee hat eine klare Textur, die Säuren werden gut betont, die Aromen kommen gut zur Geltung, werden allerdings von dem leichten Papiergeschmack begleitet. Der Kaffee wirkt hier viel harmonischer in der Tasse als bei der EU Version. - Hario Papierfilter EU Version
Als Erstes fällt auf, dass das Wasser langsamer durchläuft. Die Poren des Papierfilters sind deutlich dichter. Der Kaffee schmeckt etwas dichter/voller als aus dem Hario Kaffeefilter Japan Version. Die Aromen kommen hier etwas weniger gut zur Geltung, die Fruchtsäuren werden etwas mehr betont. Allgemein schmeckt der Kaffee etwas kräftiger.
Das Papier der beiden Hario Filterpapier Versionen unterscheidet sich stark.
Fazit Hario Kaffeefilter Vergleich
Das Papier der beiden Hario Filterpapier Versionen unterscheidet sich stark. Es scheint so als wären die EU Filtertüten nicht so fein verarbeitet wie die Japan Version. Er besitzt eine geringe Porenweite, was sich auf die Durchlaufzeiten und die Aromen in der Kaffee-Tasse auswirkt. Den längeren Durchlaufzeiten könnte man mit dem Mahlgrad entgegenwirken. Das Papier der EU Version filtert auch mehr der Geschmacks-„Informationen“ aus dem Kaffee. Für Feinschmecker nicht unbedingt die richtige Wahl. Wenn du allerdings einen genügsamen Gaumen besitzt, ist dieser Kaffeefilter eine günstigere Alternative. Zudem schont der Kauf durch die kürzeren Transportwege eher die Umwelt. Die Kaffeebohne muss schon sehr weit reisen. Schön wäre es allerdings, wenn das Papier noch zertifiziert wäre.
Der Vergleich lohnt sich allemal. Mich würde eure Meinung interessieren. Habt Ihr andere Erfahrung gemacht? Teilt es hier mit.
Zwei Versionen aus Japan
vielen Dank für Ihren sehr hilfsreichen Vergleich. Ich möchte nur hinzufügen, dass es zwei Papierfilter aus Japan gibt. Die mit einem „Tab“ (vorstehender Rand), die Sie als Japan Version verkaufen, und die originalen ohne Tab, die nur als Packungen von 40 Filtertüten zu finden sind. Diese letzten sind noch feiner als die neue Japan Version.
MfG