Für Wachstum und Ertrag der Kaffeepflanze sind viele Faktoren ausschlaggebend. Sie braucht einerseits viel Sonne und Wärme, andererseits auch etwas Schatten und konstante klimatische Bedingungen. Diese idealen Wachstumsbedingungen haben die Arabica und Canephora Varietäten zwischen dem 23. nördlichen und dem 25. südlichen Breitengrad, also in den tropischen Zonen unserer Erde.
Lockere, tiefe Böden mit hohem Humus-Anteil und fein ausgeglichenem Mineralgehalt, aber auch Böden, die durch Verwitterung vulkanischen Gesteins entstanden sind, eignen sich hervorragend für den Kaffeeanbau. Denn auch wie bei gutem Wein oder Kakao (Schokolade) kommt es auf den Geschmack an.
Auch eine ausgeglichene Sonnenbestrahlung von wenigen Stunden am Tag ist von großer Bedeutung. Deshalb werden als Sonnenschutz auf den Südhängen Schattenbäume, die sogenannten Mamas, zwischen die Kaffeepflanzen gesetzt. Diese Methode ist auch beim Tee- oder Kakao-Anbau verbreitet. Es sind meist hohe Bäume mit einer breiten Krone wie Ingas und Zypressen oder Bananenstauden.
Ausreichend Regen ist eine unabdingbare Voraussetzung für eine gute Ernte. Denn die Häufigkeit der Blüte hängt von der Anzahl der Niederschläge ab. Jeder Regenfall bringt den Baum nach wenigen Wochen zum Blühen. Fallen die Niederschläge aus, gibt es eine kleinere Ernte. Wenn man sich nun vorstellt, dass ein ausgewachsener Kaffeebaum maximal zwischen fünf und acht Kilogramm Kaffeekirschen trägt und man daraus ein bis zwei Kilogramm Bohnenkaffee gewinnen kann, sieht man wie wichtig eine regelmäßige Blüte für gute Erträge ist.
Nicht zuletzt ist Frost der Todfeind der Kaffeepflanzen, bereits Temperaturen um zehn Grad können kritisch sein. Die Canephora ist etwas empfindlicher und braucht höhere Durchschnittstemperatur. Deshalb wird sie vorzugsweise im Flachland angebaut. Die Arabica hingegen reagiert empfindlich auf zu große Hitze, was Sie zu einem ausgesprochenem Hochlandgewächs macht. Dazu hat sie noch eine Besonderheit: Arabica kann sich selbst bestäuben, als einzige ihrer Art. Was von Vorteil ist, denn ihre Blüten sind nur wenige Stunden befruchtungsfähig. Coffea Arabica benötigt also weder Insekten noch Wind für die Fortpflanzung. Der Arabica gedeiht am besten in Höhen über 900 m, oft in Bilderbuchlagen und heißt deshalb auch „ Bergkaffee“. Die Hügel der Anbauregionen werden von den Kaffeepflanzen wie grüne Teppiche überzogen. Da kann schon die Ernte zu einer alpinen Sportart mit herrlichem Panorama werden. Doch der Preis der Mühe ist nicht zu hoch, denn die Hochlandkaffees entwickeln hier ein besonders feines Kaffeearoma. In hohen Lagen vollzieht sich der Kaffeewachstum langsamer als im Flachland. Je länger die Reifephase ist, desto mehr Zeit bleibt der Kaffeekirsche für die Entwicklung ihrer Inhaltsstoffe, die wir dann später in unserer Tasse Kaffee wieder finden. Hochlandkaffees zeichnen sich daher durch mehr Aroma aus.
Für den Erhalt einer ausgezeichneten Tassenqualität bei sortenreinen Kaffees wird es gerade diese, fein aufeinander abgestimmten, Faktoren ankommen.