Der Kakaobaum. Die Gattung Theobroma
Der Kakaobaum gehört zur Gattung Theobroma aus der Familie der Malvengewächse. Die anspruchsvolle Pflanze kann bis zu 100 Jahre alt werden. Die Ernteerträge werden von vielen äußeren Einflüssen bedingt.
Je nach Sorte trägt der Baum die erste Früchte nach 2-8 Jahren. Die ertragsreichsten Jahre finden jedoch erst zwischen dem 10-30igsten Jahr statt. Der Baum verträgt keine großen klimatischen Veränderungen, bevorzugt eine Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 %, Temperaturen zwischen 25 und 28° Celsius und eine Niederschlagsmenge von ca. 2.000 Millimetern. Mit all diesen Bedingungen wächst er nur in bestimmten Gebieten des Regenwaldes, am liebsten aber im Schatten anderer Bäume und der Gesellschaft anderer Pflanzen. Das fördert die Qualität der Früchte und unterstützt die Entwicklung besonderer Aromen. Gerade die jungen Kakaobäume brauchen Schatten und Windschutz. Ältere Bäume mit einer guten Versorgung und einem dichten Blätterdach kommen dann auch ohne Schatten aus. Sie müssen allerdings deutlich intensiver gepflegt werden. Lockere, nährstoffreiche Humus-Böden, sowie eine konstante Versorgung mit Magnesium und Kalium sind dabei besonders wichtig. Trotz der eigentlichen Nährstoffarmut der tropischen Böden, hat sich ein gut funktionierendes System entwickelt. Ein intakter Regenwald bewahrt das feuchte Klima und deckt den größten Teil des Nährstoffbedarfs selbst. Abgestorbene Biomasse wird bei den klimatischen Bedingungen schnell zersetzt und bleibt weitgehend auf dem Boden. Bei der Versorgung ist die Symbiose zwischen Pilzen und den feinen Wurzeln des Kakaobaums interessant. Bei Bewuchs, profitieren beide Arten davon. Der Pilz sammelt die Nährstoffe und Wasser von der zersetzen Biomasse auf dem Boden und versorgt den Kakaobaum damit. Im Austausch gibt er dem Pilz Assimilate, die zum Abbau von Kohlenhydraten benötigt werden.
Der Kakaobaum ähnelt unseren heimischen Ostbäumen. Der Stamm hat die selbe Form, ist allerdings oft mit hellen Flecken übersät. Die Blätter sind viel größer, können eine Länge von gut 30 Zentimetern erreichen. Am Stiel laufen sie breit auseinander und enden eiförmig, spitz. Der Kakaobaum trägt das ganze Jahr ein dichtes Blätterdach, welches seine Früchte vor zu viel Sonnenlicht schützt. Die einzelnen Blätter verwelken nach ungefähr acht Wochen, neue wachsen nach.
Die Früchte eines Kakaobaums wachsen direkt am Stamm oder an den unteren kräftigen Ästen. Diese Eigenart des Kakaobaums ist eine besondere Anpassung der Natur an die ökologischen Bedingungen. Die schweren Früchte können besser getragen werden und es ermöglicht den Insekten einfacher die Blüten zu finden.
Die Blüten des Kakaobaums sind winzig klein und wirken im Vergleich zu den dicken Früchten sehr fragil. Sie tragen pfeilförmige Blütenblätter in einer weißen, gelblichen bis rosa-rötlichen Farbe. Die Befruchtung geschieht auf natürliche Weise durch Insekten. Dabei spielen die auf den westindischen Inseln genanten "no see 'ems" Mücken, übersetzt die "Nicht zu Sehenden" - weil sie so winzig klein sind - die wichtigste Rolle. Keine Regel ohne Ausnahme: Es gibt auch einige Arten, die sich selber befruchten können! Normalerweise würde es die Polle eines zweiten Baumes bedürfen. Sind die Blüten bestäubt, dauert es in der Regel fünf bis sechs Monate bis die Früchte herangereift sind. Die reifen Früchte erreichen 10-30 cm und ein Gewicht zwischen 300 g und 1 kg! Mehr zu den Kakaofrüchten könnt ihr in unsrem Artikel "Die schillernd bunten Kakao-Früchte aus dem Regenwald" nachlesen.